Waldweg durch Laubwald

Kalamitäten – Eine wachsende Bedrohung für Wälder

Wälder leiden zunehmend unter den Folgen des Klimawandels: Milder werdende Winter, langanhaltende Hitzeperioden und Dürre schwächen die Bäume erheblich und führen immer häufiger zu schweren Schäden im Wald.

Das zeigt sich insbesondere am zunehmenden Befall durch Kalamitäten wie den Borkenkäfer, mit dem Waldbesitzer immer häufiger zu kämpfen haben. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fielen in Deutschland zwischen 2018 und 2023 bereits über 300 Millionen Festmeter Schadholz an. Experten gehen daher davon aus, dass in den kommenden Jahren mehr als 500.000 Hektar Waldfläche wiederbewaldet werden müssen – das entspricht rund fünf Prozent der gesamten deutschen Waldfläche.

Diese enorme Herausforderung erfordert ein schnelles und koordiniertes Vorgehen in der Forstwirtschaft. Um weitere langfristige Schäden zu vermeiden und die Gesundheit der Wälder zu bewahren, sind innovative Lösungen gefragt. Doch was genau versteht man unter Kalamitäten und wie lassen sie sich effektiv bekämpfen?

Inhalt:

Was sind Kalamitaeten

In der Forstwirtschaft bezeichnet der Begriff "Kalamitäten" Massenschäden an Wäldern, die durch verschiedene Faktoren verursacht werden und zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

Man unterscheidet dabei zwischen abiotischen Kalamitäten und biotischen Kalamitäten:

  • Abiotische Kalamitäten entstehen durch Umwelt- und Wetterextreme wie Dürre, Stürme oder Hagel.
  • Biotische Kalamitäten werden durch Schädlinge wie Insekten, Pilze oder Viren verursacht. Einer der am weitesten verbreiteten Schädlinge ist der Borkenkäfer, der vor allem im Frühjahr auftritt.

Besonders anfällig für Schäden durch biotische Kalamitäten sind Monokulturen; also Wälder, in denen ausschließlich eine einzige Baumart wächst, wie zum Beispiel Fichten- oder Kiefernwälder in Mitteleuropa. Diese werden oft aus vermeintlich wirtschaftlichen Gründen angelegt, da sie leichter zu bewirtschaften sind. Allerdings fehlt ihnen die natürliche Widerstandsfähigkeit gemischter Wälder, wodurch sie Kalamitäten wie dem Borkenkäferbefall schlechter standhalten können.

Der Borkenkaefer
- eine wachsende Bedrohung

Der Borkenkäfer zählt zu den gefährlichsten Schädlingen in der Forstwirtschaft und verursacht erhebliche wirtschaftliche Verluste. Der Befall hat im letzten Jahrzehnt stark zugenommen. 2021 waren 81,4% des eingeschlagenen Schadholzes auf Insekten zurückzuführen, unter die auch der Borkenkäfer fällt, verglichen mit nur 18,4% im Jahr 2011.  Die Larven des Borkenkäfers zerstören das Kambium, die Wachstums- und Versorgungsgewebe unter der Rinde, wodurch der Baum stirbt. Gesunde Bäume können sich durch die Bildung von Harz gegen den Schädling wehren. Geschwächte Bäume hingegen sind ihm meist schutzlos ausgeliefert, da sie ohne ausreichende Wasserversorgung nicht genügend Harz produzieren können.

Der Klimawandel verschärft das Problem zusätzlich: Immer wärmere und trockenere Sommer schwächen die Bäume und machen sie anfälliger für einen Befall. Durch vermehrte Extremwetterereignisse wie Stürme wird zusätzliches Brutmaterial für die Käferpopulation geschaffen. Auch die milden Winter tragen dazu bei, dass Larven und Jungkäfer besser in der Rinde und im Boden überleben und sich so in der warmen Jahreszeit zahlreicher vermehren können.

Neben den wirtschaftlichen Schäden wirkt sich der Borkenkäferbefall auch negativ auf den Kohlenstoffkreislauf aus: Gesunde Wälder sind deutlich produktiver, wachsen besser und speichern dadurch mehr Kohlenstoff.

Nahaufnahme BorkenkäferWald mit Kalamitätsbefall

Wie koennen Borkenkaefer bekaempft werden

Um einen Borkenkäferbefall einzudämmen, muss schnell gehandelt werden. Nicht nur eine zeitnahe Reaktion auf den Kalamitätsbefall, sondern auch eine effiziente Strategie in der weiteren Bekämpfung sind dabei entscheidend. Da der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei der Bekämpfung von Borkenkäfern nur als letzter Ausweg angewendet werden sollte, sind konsequente waldbauliche und forstschutztechnische Maßnahmen die einzig wirksame Vorgehensweise. Einige Beispiele hierfür sind:

  • Entfernung des Brutmaterials: Befallene Bäume sollten rasch entnommen werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Schlagrücklass, wie zum Beispiel Äste sollten dabei möglichst schnell austrocknen können und ebenfalls entfernt werden.
  • Frühzeitige Beobachtung: Das Schwärmen der Käfer sollte kontinuierlich überwacht werden, um frühzeitig eingreifen zu können.
  • Ganzjähriges Management: Auch außerhalb der Hauptaktivitätszeiten müssen Forstbetriebe ein kontinuierliches Monitoring durchführen, um die Käferpopulation möglichst klein zu halten.
  • Wälder durchmischen: Wälder sollten schnell umgebaut werden, um das Nahrungsangebot zu verringern und Wälder resistent und resilient zu gestalten.
  • Digitale Unterstützung: Digitale Tools bieten großes Potenzial um Arbeitsprozesse in Forstbetrieben effizienter zu gestalten

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So hilft Dynamic Forest bei der Bekaempfung von Kalamitaeten

Dynamic Forest Kalamitätsaufarbeitung

Die Dynamic Forest Software ermöglicht Forstbetrieben eine effizientere Reaktion auf Kalamitäten.

Durch die flurstückbasierte Maßnahmenplanung können betroffene Bereiche gezielt identifiziert und notwendige Schritte wie die Kalamitätsaufarbeitung direkt vor Ort digital erfasst werden. Die zentrale Verwaltung aller Betriebsdaten und die automatische Synchronisation gewährleisten dabei, dass aktuelle Informationen zur Schadenslage und den eingeleiteten Maßnahmen jederzeit verfügbar sind. Dank der integrierten Kommunikationsfunktionen, die beispielsweise die Zuweisung von Aufgaben per Push-Benachrichtigung ermöglichen, bleibt das gesamte Team stets informiert und kann effizient zusammenarbeiten. So wird eine schnelle und koordinierte Reaktion auf Schädlingsbefälle sichergestellt – ein entscheidender Faktor, um wirtschaftliche Schäden zu minimieren und den Wald langfristig zu erhalten.

Zusammengefasst ermöglicht Dynamic Forest:

✅ Die sofortige Markierung befallener Bäume und das Alarmieren von Dienstleistern mit nur wenigen Klicks.

📱 Die lückenlose Verfolgung und Dokumentation von Fortschritten in Echtzeit.

🔗 Eine effizientere Teamkommunikation, um Schäden gezielter und schneller zu bekämpfen.

Zukunftsausblick
Wachsende Herausforderungen für die Forstwirtschaft

Durch den fortschreitenden Klimawandel werden sich mittel- und langfristig die Lebensbedingungen für Schädlinge in Mitteleuropa verbessern. Höhere Temperaturen führen zu einer schnelleren Vermehrung und Ansiedlung neuer Arten. Damit wird das Problem des Kalamitätsbefalls in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Der langfristige Umbau von reinen Nadelholz-Monokulturen in Mischwälder mit einem hohen Anteil an Laubbäumen spielt im Kampf gegen die Massenvermehrung von Schädlingen und den Klimawandel eine wichtige Rolle.

Moderne Methoden und digitale Hilfsmittel wie Dynamic Forest  helfen zusätzlich den Wald zu überwachen, um potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen, effizient zu bekämpfen und den Wald klimafreundlicher zu bewirtschaften.

Denn nur durch rechtzeitiges Handeln und innovative Lösungen kann sichergestellt werden, dass unsere Wälder auch für künftige Generationen erhalten bleiben.

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